Medizinische Handy-Regeln

Die Ärztekammer für Wien hat zehn medizinische Handy-Regeln entwickelt, die in Form eines grossen Posters in vielen ärztlichen Wartezimmern Österreichs aufgehängt sind (http://www.aekwien.at/1549.html, hinunterscrollen bis zu „Referate Umwelt“).

  • Prinzipiell so wenig und so kurz wie möglich telefonieren! – Festnetz oder VoIP verwenden. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten Handys nur für den Notfall mitführen!
  • Das Handy während des Gesprächaufbaus von Kopf und Körper fernhalten (Armabstand)!
  • Nicht in Fahrzeugen (Auto, Bus, Bahn) telefonieren – die Strahlung ist höher!
  • Beim Versenden von SMS das Handy generell so weit wie möglich vom Körper fernhalten!
  • Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen Antennenanschluss achten!
  • Handys nicht in die Hosentasche stecken – die Strahlung kann möglicherweise die Fruchtbarkeit bei Männern beeinträchtigen!
  • Zu Hause über das Festnetz telefonieren und das Handy ausschalten!
  • Keine Spiele via Handy spielen!
  • Bei Verwendung von Headsets oder integrierter Freisprecheinrichtung Handys möglichst weit weg vom Körper positionieren (z.B. äußere Rocktasche, Handtasche)!
  • Besonders Wireless LAN bzw. UMTS führen zu einer hohen Dauerbelastung!

Diese Handy-Regeln sind in mobilfunkkritischen Kreisen nicht unumstritten. So fehlt bei­spielsweise ein warnender Hinweis auf die gesundheitlichen Risiken dauerstrahlender Schnurlostelefone (DECT), die in den meisten Haushalten und Büros völlig sorglos in Betrieb sind. Trotz gewisser Mängel sind diese Empfehlungen aber ein gutes Beispiel dafür, wie eine ärztliche Standesorganisation – trotz kontroverser Diskussion und mas­sivem Druck von Wirtschaftsseite – ihre Verantwortung gegenüber der betroffenen Be­völkerung wahrnehmen will.