Umfrage bei den kantonalen Erziehungsdirektionen

Fragen zum drahtlosen Internetzugang (WLAN) an Schulen

Immer mehr Schulen richten in ihren Klassenzimmern einen drahtlosen Internetzugang (WLAN) ein. Dies mit der Begründung der besseren Verfügbarkeit auf Laptops, Tablets und Smartphones. Der Dachverband Elektrosmog Schweiz und Liechtenstein ist sehr besorgt über diese Entwicklung. Alarmierende Erfahrungen zeigen, dass sich Funkstrahlung aus dem WLAN-Betrieb zu einem ernsthaften Elektrosmog-Problem entwickelt. An Schulen kann das aus mehreren Gründen besonders gravierende Auswirkungen haben:

  • Kinder und Jugendliche sind heute auch ausserhalb des Schulzimmers, d.h. unterwegs und in öffentlichen Einrichtungen sowie - bei ungenügender Informiertheit der Eltern - leider auch zuhause einer dauernden Strahlenbelastung ausgesetzt.
  • Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihrer Lebenserwartung viel länger dem immer stärker werdenden Elektrosmog ausgesetzt als die jetzigen Erwachsenen.
  • Schüler und Lehrpersonen sind den Strahlen eines WLANs im Klassenzimmer oder in angrenzenden Räumen während sehr langer Zeit ausgesetzt und können nicht ausweichen.
  • Kinder und Jugendliche sind wegen der dünneren Schädeldecke, des kleineren Schädels und der noch ungefestigten Hirnstruktur generell stärker gefährdet als Erwachsene.
  • Auch bei den jetzigen Grenzwerten werden strahlungsbedingte Langzeitschäden, insbesondere bei Kindern nicht ausgeschlossen.

Als Folge des WLAN-Betriebs in Schulen wurden bei Kindern und Jugendlichen unter anderem folgende Symptome beobachtet: Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Augenprobleme, Schwächezittern, Aggressivität. Das sind Symptome, die bei Kindern doch eher unüblich sind, jetzt aber immer häufiger auftreten. Zudem ist ein Zusammenhang zwischen der Strahlenbelastung und dem heutzutage unerklärlich hohen Ritalinkonsum bei Kindern in Studien statistisch nachgewiesen worden. Nicht zuletzt kann die spezielle Signalform von WLAN auch Epilepsieanfälle auslösen.

Verschiedene Privatschulen sind dazu übergegangen, auf drahtlose Internet-Netzwerke zu verzichten und statt dessen auf kabelgebundene Netzwerke zurückzugreifen, um Gesundheitsschäden auszuschliessen. Einzelne Kantone wie beispielsweise Thurgau und Neuchâtel empfehlen ihren Schulen auf drahtlose Netzwerke zu verzichten. Vor allem aus Kanada und England sind eigentliche Elternbewegungen gegen WLAN in Schulen bekannt geworden. In den USA werden Schulen von Eltern geschädigter Kinder bereits verklagt. In Pariser Bibliotheken wurde WLAN aus gesundheitlichen Gründen wieder entfernt.

Besorgte Eltern bemühen sich oft vergebens um einen verantwortungsvollen Umgang mit WLAN an den Schulen ihrer Kinder und wenden sich in der Folge ratsuchend an uns. Wir möchten Sie darum in erster Linie auf das bislang verkannte Problem aufmerksam machen. In zweiter Linie möchten wir abklären, wie weit eine Sensibilisierung für die Problematik in ihrem Kanton bereits vorhanden ist.

Bitte beantworten Sie uns deshalb folgende Fragen:

  1. Ist der Erziehungsdirektion bekannt, in welchen Schulen im Kanton drahtloses Internet (WLAN) eingesetzt wird?
  2. Sind sich die Verantwortlichen der Gesundheitsrisiken von Funkstrahlung, insbesondere durch WLAN bewusst?
  3. Wie steht die Erziehungsdirektion dazu, dass immer mehr Schulen ihre bisherigen Kabelnetzwerke durch problematische Funknetzwerke (WLAN) ersetzen?
  4. Was hält die Erziehungsdirektion davon, dass bereits in Primarschulen und sogar in Kindergärten Smartphones und Tablets an WLANs betrieben werden, obwohl dies auch an Kabelnetzwerken möglich wäre?
  5. Gibt es Empfehlungen an die Schulen im Kanton, auf WLAN in den Klassenzimmern zu verzichten und statt dessen Kabellösungen vorzuziehen?
  6. Ist die Erziehungsdirektion bereit, die Schulen und die Eltern über das Gesundheitsrisiko der Strahlung von WLANs industrieunabhängig zu informieren?
  7. Wie schätzen Sie die Haftungsfrage bei allfälligen gesundheitlichen Schäden durch WLAN von Kindern und Lehrpersonen ein?

Oft fehlt es den Schulleitungen und Schulpflegen in den Gemeinden an den nötigen Informationen. Die Angebote der IT- und Mobilfunkbranche für Schulen sind verführerisch. Die für den Gesundheitsschutz verantwortlichen Bundesbehörden schauen der Entwicklung weitgehend tatenlos zu. Die Wissenschaft hinkt mit ihrer Risikoforschung der technischen Entwicklung weit hintennach. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse legen jedoch insbesondere bei jungen Anwendern von Funktechnologien eine konsequente Befolgung des Vorsorgeprinzips nahe.

In dieser kritischen Lage sind eine unabhängige Bewertung aller erreichbaren Informationen sowie das Ernstnehmen der umfangreichen praktischen Erfahrung gefordert. Unsere Fachleute sind gerne bereit, an entsprechenden Informationsschriften und Schulungen mitzuwirken.